Jakob Knapp

La finta giardiniera, Landestheater Eisenach, 2006

Thüringer Allgemeine
02.10.2006
Von Frauke Adrians 

Mozarts Gärtnerin aus Liebe: Traum und Albtraum

...Die eigenwillige “Gärtnerin aus Liebe” gibt es nicht von der Stange. Die Inszenierung von Susanne Knapp bürstet die Opera buffa gegen den Strich und macht aus ihr ein sowohl komisches aus auch beklemmendes Drama, ohne Mozart zu verbiegen....
...der dichten Atmosphäre der Inszenierung kann man sich nicht entziehen. Zu verdanken ist das nicht zuletzt dem Bühnenbild. Jakob Knapp, Schwester der Regisseurin, setzt verspielte Elemente ein – Puppen, Schattenspiele – und verkehrt sie ins Bizarre; ihr Wald ist ein Nirgends-Ort, eine Stätte des Horror vacui, an der das Heldenpaar der Finsternis begegnet und einer Horde lächerlich-schauriger Masken. Skurril, befremdlich; wie ein Traum.

...Die Schwestern Knapp, die vom Premierenpublikum gefeiert wurden, finden für das Drama der Liebe und ihres Verlustes starke Bilder und eigenwillige Figuren.

Südthüringer Zeitung
4.10.2006
Von Wolfram Klante 

Der Zauber der deutlichen Kontraste

Zwischen dem Bangen um den Bestand des Hauses im Zuge der freistaatlichen Sparpläne sorgt das Landestheater Eisenach noch immer auch künstlerisch für Schlagzeilen. Am Samstag feierte die Oper „Die Gärtnerin aus Liebe“ von Mozart Premiere.

...Die auf den ersten Blick schwer zu entflechtende Handlung lässt sich im Grunde auf die einfache Frage „Wer wen?“ zurück führen. Die ebenso einfache Antwort lautet: Am Ende bleiben drei glückliche Paare übrig. Das klingt freilich sehr simpel, ist aber nur die Folie, auf die die Einfälle der jungen Gastregisseurin Susanne Knapp nur so sprudeln. Nicht minder die ihrer Schwester, als Ausstatterin. Beide geben dem Theater, was des Theaters ist und zaubern einen schier unerschöpflichen Kontrastreichtum auf die Bühne.